Beim DRK-Landesverband Bremen startet am 7. Juli die erste berufliche Orientierungsmaßnahme „proPflege“. Mit „proPflege“ sollen zunächst exklusiv Kunden des Jobcenters Bremen für eine Ausbildung und eine Berufstätigkeit in der Altenpflege motiviert und an eine fundierte Entscheidung dafür oder dagegen herangeführt werden.
Wenn Anfang Juli noch immer die Fußball-WM mit ihren sportlichen und beweglichen Spielern im Mittelpunkt des Interesses stehen, dann werden sich 15 Bremerinnen und Bremer mit einem ganz anderen Thema beschäftigen. Sie beschäftigen sich dann mit eingeschränkter Mobilität im Alter, mit Erkrankung und Pflegebedürftigkeit. Denn für sie beginnt am 7. Juli die berufliche Pflegemaßnahme „proPflege“. Ziel von „proPflege“ ist es, den Teilnehmenden den Berufsalltag im Bereich der Altenpflege nahezubringen. Dies soll sie in die Lage versetzen, für sich die Entscheidung zu fällen, ob sie sich den Anforderungen des Altenpflegeberufs gewachsen fühlen, bevor sie sich für die dreijährige Ausbildung an einer der Bremer Altenpflegeschulen entscheiden.
Dazu Arnold Knigge, Vorstandssprecher der bei „proPflege“ federführenden Landesarbeitsgemeinschaft der Freien Wohlfahrtspflege Bremen (LAG FW): „Aktuell arbeiten im Land Bremen rund 9.000 Menschen in der Altenpflege. Bis 2030 wird sich der Bedarf an Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in dieser Branche nach Prognosen der Universität Bremen und der Bertelsmann-Stiftung um 2.500 bis 3.000 Vollzeitstellen erhöhen“. Hierbei fehlen laut Knigge insbesondere qualifizierte Fachkräfte, die einen Abschluss als examinierte/r Altenpfleger/in vorweisen können. Und Knigge weiter: „Für diese Berufsgruppe bestehen in den kommenden Jahren gute bis sehr gute Berufsaussichten“.
Vor dem Hintergrund des schon jetzt in den Einrichtungen deutlich spürbaren Fachkräftemangels haben sich die in der „Bremer Pflegeinitiative gegen den Fachkräftemangel“ zusammengeschlossenen Partner – unter anderem die LAG FW, der Senator für Wirtschaft, Arbeit und Häfen und die Jobcenter Bremen und Bremerhaven – entschlossen, eine berufliche Orientierungsmaßnahme für Pflegeberufe zu etablieren. Umgesetzt wird dies mit „proPflege“ durch den DRK-Landesverband Bremen, einem Mitgliedsverband der LAG FW. „Der Berufsalltag in der Altenpflege stellt hohe Anforderungen an die körperlichen und emotionalen Fähigkeiten sowie an die pflegerischen, personalen und auch sozialen Kompetenzen der dort Tätigen“, erläutert Sigrun Deneke, DRK-Landesgeschäftsführerin. Die Teilnehmenden haben in der mehrwöchigen Orientierungsmaßnahme die Möglichkeit, eine realistische Einschätzung ihrer Befähigung und ihres Interesses für eine Ausbildung als Altenpflegefachkraft zu gewinnen. Neben theoretischem Unterricht und einer Praxishospitation in einer Altenpflegeeinrichtung erhalten die Teilnehmenden zudem eine individuelle Beratung durch erfahrene Pflegefachkräfte, so Deneke. Am Abschluss steht eine Einschätzung der grundsätzlichen Eignung mit einer Empfehlung für oder gegen eine Ausbildung und Tätigkeit in der Altenpflege. Möglichst einvernehmlich wird ein vom Teilnehmenden gewünschtes und von der Maßnahmeleitung vorgeschlagenes Bildungsziel empfohlen.
Nach dem derzeitigen Stand wird „proPflege“ zwischen Juli 2014 und Juni 2015 zunächst vier Mal durchgeführt. Die Zeiträume sind so angelegt, dass Teilnehmende, die sich durch „proPflege“ für eine berufliche Zukunft in Bereich Altenpflege entschlossen haben, im Anschluss direkt an einer der Bremer Altenpflegeschulen die Ausbildung zur Altenpflegefachkraft aufnehmen können. Ein Aspekt, der auch den Senator für Arbeit und das Jobcenter Bremen überzeugte: „proPflege“ wird daher mit Mitteln aus dem Europäischen Sozialfond gefördert.
Weitere Informationen und die Möglichkeit zur Online-Anmeldung erhalten Sie
hier oder direkt bei Marita Fuchs Telefon (0421) 436 38 -15 oder
fuchs(at)drk-lv-bremen(dot)de.