Mitte März hat in Bremerhaven der erste Durchgang der beruflichen Orientierungsmaßnahme „proPflege“ mit 13 Kunden des Jobcenter Bremerhaven begonnen.
In der sechswöchigen Maßnahme „proPflege“, die in der Ursula Kaltenstein Akademie der AWO Bremerhaven stattfindet, werden die Teilnehmer für eine Ausbildung und eine Berufstätigkeit in der Altenpflege motiviert und an eine fundierte Entscheidung dafür oder dagegen herangeführt. Ziel von „proPflege“ ist es, den Teilnehmenden den Berufsalltag im Bereich der Altenpflege aufzuzeigen. Dies soll sie in die Lage versetzen, für sich die Entscheidung zu fällen, ob sie Lust auf diese Branche haben und sich den Anforderungen des Altenpflegeberufs gewachsen fühlen, bevor sie sich für eine Ausbildung an einer Altenpflegeschule entscheiden. Für August ist eine weitere Orientierungsmaßnahme „proPflege“ in Bremerhaven in Planung.
Vor dem Hintergrund des schon jetzt in den Einrichtungen deutlich spürbaren Fachkräftemangels hatten sich die in der „Bremer Pflegeinitiative gegen den Fachkräftemangel“ zusammengeschlossenen Partner – unter anderem die LAG der Freien Wohlfahrtspflege, der Senator für Wirtschaft, Arbeit und Häfen, die Jobcenter Bremen und Bremerhaven sowie die Arbeitsagentur – entschlossen, eine berufliche Orientierungsmaßnahme für Pflegeberufe zu etablieren. Der Maßnahmestart war so angelegt, dass Teilnehmende, die sich durch „proPflege“ für eine berufliche Zukunft im Bereich Altenpflege entschlossen haben, im Anschluss direkt an einer Altenpflegeschule eine Ausbildung aufnehmen können. Ein Aspekt, der auch den Senator für Arbeit überzeugte: Die Gruppenmaßnahme „proPflege“ wird daher mit Mitteln aus dem Europäischen Sozialfond gefördert.
Eine solche Gruppenmaßnahme war auch für Bremen geplant. Da die für die esf-Förderung notwendige Teilnehmerzahl unter Bremer Jobcenterkunden nicht zusammen kamen, hat das Deutsche Rote Kreuz Landesverband Bremen in Absprache mit der Landesarbeitsgemeinschaft der Freien Wohlfahrtspflege und dem Jobcenter Bremen eine individuell durchzuführende Maßnahme – ebenfalls unter dem Namen „proPflege“ – entwickelt: in 16 individuellen Förderstunden wird der Teilnehmer mit dem Berufsfeld der Pflege und den Anforderungen bekannt gemacht. In einem dreiwöchigen Orientierungspraktikum lernen die Interessierten den Alltag in der Pflege kennen. So haben sie die Möglichkeit, eine realistische Einschätzung ihrer Befähigung und ihres Interesses für eine Ausbildung oder einen Beruf in der Altenpflege zu gewinnen. Am Abschluss steht auch bei den Einzelcoachings eine Einschätzung der grundsätzlichen Eignung mit einer Empfehlung für oder gegen eine Ausbildung und eine Tätigkeit in der Altenpflege. Möglichst einvernehmlich wird ein vom Teilnehmenden gewünschtes und von der Maßnahmeleitung vorgeschlagenes Bildungsziel empfohlen. Diese Individualmaßnahme wird über Aktivierungsgutscheine von Jobcenter und Arbeitsagentur gefördert. Die ersten Teilnehmer haben auch bereits in Bremen mit „proPflege“ begonnen!
Für Nachfragen und Anmeldungen aus Bremen und Bremerhaven ist die Maßnahmeleiterin Frau Marita Fuchs beim DRK unter 0421 / 436 38 - 15 zu erreichen. Die Jobcenter und die Arbeitsagentur in Bremen und Bremerhaven sind ebenfalls Ansprechpartner.