Beim DRK-Landesverband Bremen startet im Januar 2015 die erste berufliche Orientierungsmaßnahme „proPflege“. Mit „proPflege“ sollen Kunden der Jobcenter und der Arbeitsagentur in Bremen und Bremerhaven für eine Ausbildung und eine Berufstätigkeit in der Altenpflege motiviert und an eine fundierte Entscheidung dafür oder dagegen herangeführt werden.
Am 12. Januar 2015 startet das berufsvorbereitende Projekt erstmalig im Bremen. In Bremerhaven ist der Start für das Frühjahr geplant. Ziel von „proPflege“ ist es, den Teilnehmenden den Berufsalltag im Bereich der Altenpflege aufzuzeigen. Dies soll sie in die Lage versetzen, für sich die Entscheidung zu fällen, ob sie Lust auf diese Branche haben und sich den Anforderungen des Altenpflegeberufs gewachsen fühlen, bevor sie sich für eine Ausbildung an einer Altenpflegeschule entscheiden.
Dazu Arnold Knigge, Vorstandssprecher der bei „proPflege“ federführenden Landesarbeitsgemeinschaft der Freien Wohlfahrtspflege Bremen (LAG FW): „Aktuell arbeiten im Land Bremen rund 9.000 Menschen in der Altenpflege. Bis 2030 wird sich der Bedarf an Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in dieser Branche nach Prognosen der Universität Bremen und der Bertelsmann-Stiftung um 2.500 bis 3.000 Vollzeitstellen erhöhen“. Hierbei fehlen laut Knigge insbesondere qualifizierte Fachkräfte. Und Knigge weiter: „Für diese Berufsgruppe bestehen in den kommenden Jahren gute bis sehr gute Berufsaussichten“.
Vor dem Hintergrund des schon jetzt in den Einrichtungen deutlich spürbaren Fachkräftemangels haben sich die in der „Bremer Pflegeinitiative gegen den Fachkräftemangel“ zusammengeschlossenen Partner – unter anderem die LAG FW, der Senator für Wirtschaft, Arbeit und Häfen, die Jobcenter Bremen und Bremerhaven sowie die Arbeitsagentur – entschlossen, eine berufliche Orientierungsmaßnahme für Pflegeberufe zu etablieren. Umgesetzt wird dies mit „proPflege“ durch den DRK-Landesverband Bremen, einem Mitgliedsverband der LAG FW. „Der Berufsalltag in der Altenpflege stellt hohe Anforderungen an die körperlichen und emotionalen Fähigkeiten sowie an die pflegerischen, personalen und auch sozialen Kompetenzen der dort Tätigen“, erläutert Sigrun Deneke, DRK-Landesgeschäftsführerin. Die Teilnehmenden haben in der mehrwöchigen Orientierungsmaßnahme die Möglichkeit, eine realistische Einschätzung ihrer Befähigung und ihres Interesses für eine Ausbildung in der Altenpflege zu gewinnen. Neben theoretischem Unterricht und einer Praxishospitation in einer Altenpflegeeinrichtung erhalten die Teilnehmenden zudem eine individuelle Beratung durch erfahrene Pflegefachkräfte, so Deneke. Am Abschluss steht eine Einschätzung der grundsätzlichen Eignung mit einer Empfehlung für oder gegen eine Ausbildung und Tätigkeit in der Altenpflege. Möglichst einvernehmlich wird ein vom Teilnehmenden gewünschtes und von der Maßnahmeleitung vorgeschlagenes Bildungsziel empfohlen.
„proPflege“ wird 2015 fünf Mal durchgeführt, davon drei Mal in Bremen und zwei Mal in Bremerhaven. Die Zeiträume sind so angelegt, dass Teilnehmende, die sich durch „proPflege“ für eine berufliche Zukunft im Bereich Altenpflege entschlossen haben, im Anschluss direkt an einer Altenpflegeschule eine Ausbildung aufnehmen können. Ein Aspekt, der auch den Senator für Arbeit überzeugte: „proPflege“ wird daher mit Mitteln aus dem Europäischen Sozialfond gefördert.
Für Nachfragen und Anmeldungen ist die Maßnahmeleiterin Frau Marita Fuchs beim DRK unter 0421 436 38 -15 zu erreichen. Die Jobcenter und die Arbeitsagentur in Bremen und Bremerhaven sind ebenfalls Ansprechpartner.
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