67 Jahre danach forschen immer noch viele Menschen nach dem Schicksal ihrer Angehörigen aus dem Zweiten Weltkrieg. Fast 20.000 Anfragen sind im vergangenen Jahr beim DRK dazu eingegangen. Die Menschen wollen erfahren, was mit ihren Angehörigen passiert ist. Der Bedarf ist groß: Über 1,3 Millionen Schicksale aus dem Zweiten Weltkrieg sind bis heute ungeklärt.
In so gut wie allen Fällen ist die gesuchte Person bereits verstorben. Aber selbst diese Nachricht ist für viele eine Erleichterung - denn sie bedeutet ein Ende der Ungewissheit.
"Das Auffinden einer Person ist wichtig. Aber auch die Gewissheit über ihr Schicksal bedeutet den Angehörigen viel", so DRK-Präsident Rudolf Seiters zum Internationalen Tag der Verschwundenen am 30. August.
Lange nach Ende des Zweiten Weltkrieges gibt es in Deutschland auch viele Menschen, die ihre eigene Identität nicht genau kennen. Sie waren sogenannte Findelkinder und wurden von Fremden ohne Begleitung von Angehörigen in den Kriegswirren gefunden. Im Jahr 2011 gingen 547 Anfragen zu solchen ehemaligen Kindern beim Deutschen Roten Kreuz ein.
Der Suchdienst des Deutschen Roten Kreuzes hilft Menschen auch dabei, vermisste Angehörige aus aktuellen Katastrophen oder Konflikten zu suchen. Über 1.200 Suchanfragen, in der Regel von Menschen, die sich auf der Flucht verloren haben, gingen beim DRK im Jahr 2011 ein. Die häufigsten Herkunftsländer: Afghanistan, Somalia und Irak. Hier kann in 60 Prozent der Fälle der Kontakt wieder hergestellt werden.
Die Suche ist mit Hilfe eines Netzwerks aus über 180 Rotkreuz- und Rothalbmondgesellschaften in der ganzen Welt möglich. Der persönliche Kontakt kann dann über Brief oder Telefon gehalten werden.
Für Katastrophen in Deutschland betreibt das DRK 400 ehrenamtlich besetzte Personenauskunftsstellen. Diese kommen bei Notlagen wie bei der Elbeflut 2002 oder beim Loveparadeunglück in Duisburg 2010 zum Einsatz. Weitere Informationen finden Sie unter www.drk-suchdienst.de.Quelle: DRK-Generalsekretariat, www.drk.de