Die Auswirkungen bewaffneter Konflikte sind zunehmend überregional spürbar. Insbesondere die Zerstörung ziviler Infrastruktur sowie die scheinbar unbegrenzt eskalierende Gewaltanwendung in Siedlungsgebieten schaffen laut UNHCR aktuell eine „Nation der Vertriebenen“, deren Bevölkerung in etwa der Italiens oder Großbritanniens entspricht (Frühjahr 2015 ca. 60 Mio.).
Dabei befinden sich Konfliktparteien bewaffneter Auseinandersetzungen nicht in einem regelfreien Raum. Primäres Ziel des humanitären Völkerrechts ist es, die zerstörerischen Kräfte und Grausamkeiten des Krieges durch die Mittel des Rechts einzudämmen. Angesichts der aktuellen Gewalteskalation in verschiedenen Konfliktlagen und der vielfach erkennbaren Nichtbeachtung des humanitären Völkerrechts tritt die Frage nach seiner Geltung und Durchsetzbarkeit sowie nach den Gründen für seine Außerachtlassung in das Bewusstsein der internationalen Staatengemeinschaft. Im Dezember 2015 kamen zur Internationalen Konferenz vom Roten Kreuz und Roten Halbmond die meisten Staaten der Welt zusammen und verabschiedeten gemeinsam eine Resolution, in der sie sich zur Stärkung der Einhaltung des humanitären Völkerrechts bekannten.
Die genannten Entwicklungen geben Anlass, sich in zwei Vorträgen mit den aktuellen Problemen der Durchsetzung der Regeln des humanitären Völkerrechts zu befassen. Der erste Vortrag widmet sich den Herausforderungen seiner Anwendung und Durchsetzung in der Praxis, d.h. in der konkreten bewaffneten Auseinandersetzung. Der zweite Vortrag geht der Frage nach, wie seine Wirksamkeit angesichts der Entwicklung aktueller Konfliktlagen gefördert werden kann. In einer Zusammenschau sollen beide Vorträge die Möglichkeit eröffnen, über die zunehmende politische und rechtliche Bedeutung der Durchsetzung des humanitären Völkerrechts zu diskutieren.
Programm
Begrüßung
Rüdiger Tönnies (Präsident, DRK-Landesverband Bremen e.V.)
Einführung in die VeranstaltungDr. Till Markus (Konventionsbeauftragter, DRK-Landesverband Bremen e.V.)
Anwendung des humanitären Völkerrechts in bewaffneten KonfliktenRegierungsdirektor Wolfgang Haager (Zentrum Innere Führung der Bundeswehr, Koblenz)
Rechtliche Mechanismen zur Durchset-zung des humanitären VölkerrechtsDr. Stefanie Haumer (DRK e.V., Generalsekretariat Berlin)
DiskussionsrundeModeration: Dr. Till Markus
Ort und Zeit
Donnerstag, 28.1.2016
18.00 Uhr bis 20.00 Uhr
Haus der Wissenschaft Sandstr. 4-5, 28195 Bremen
DRK-Landesverband Bremen e.V. Henri-Dunant-Str. 2, 28329 Bremen
Dr. Till Markus Landeskonventionsbeauftragter
Telefon (0421) 436 38 -0 Fax (0421) 436 38 -20
tmarkus(at)drk-lv-bremen(dot)deAnmeldung
Bitte bis zum 26.1.2016 per eMail, Fax, Postkarte oder telefonisch anmelden bei
DRK-Landesverband Bremen e.V. Henri-Dunant-Str. 2, 28329 Bremen
zu Händen Edeltraud Issa Telefon (0421) 436 38 -0 Fax (0421) 436 38 -20
info(at)drk-lv-bremen(dot)de
Vielen Dank!